Freitag, 21. Oktober 2011

Ride wit me.

Guten Abend.
So, jetzt sitze ich hier, vor mir steht eine Tasse Kaffee, in meiner Hand hängt eine Zigarette und ich habe absolut keine Lust, nachher zu arbeiten.
Ist ja eigentlich ganz normal, glaube ich, dass man nicht wirklich Lust darauf hat. Sicher, leider ist es notwendig, dass wir uns irgendwelchen
Tätigkeiten hingeben, uns Menschen unterordnen, die wir manchmal nicht abkönnen, aber Essen und dergleichen bezahlt sich leider nicht
von selbst, wie ich herausfinden musste. Sagen wir es so, manchmal habe ich ja noch Spass an der Arbeit. Das sind aber mittlerweile wirklich
seltene Momente, zum Beispiel der Moment, in dem das Licht angeht. Oder diese magischen Worte, Feierabend genannt. Das sind doch eigentlich
die Worte, für die wir arbeiten gehen. Aber naja, was soll ich machen. Die Stellenanzeigen und das Internet geben Woche für Woche weniger her,
ich könnte noch in der Sicherheitsbranche arbeiten, aber das ist dann nicht wirklich mein Ding. Wäre sicherlich auch Nachts und an den Wochenenden.
Darauf habe ich aber wirklich keine Lust mehr. Wochenenden sind mittlerweile für die Feierei da, um Freunde wiederzusehen, die man unter der
Woche leider nicht sehen kann, einfach das Leben genießen, die Seele baumeln lassen. Warum kann nicht jeder Tag Samstag sein?
Die Welt könnte so schön sein. Leider ist sie nicht wirklich schön, nein.
Sie zeigt uns ihr hässliches Gesicht jeden Tag, wieder und wieder, und wir können nichts daran ändern....
Oder doch?
Diese ganzen "Occupy" Proteste sind schon ein ziemlich guter Anfang, finde ich. Ist ja schon ein Fortschritt, wenn Menschen für ihre Meinung aus
dem Haus gehen, und sich auch mal in die Kälte stellen. Auch, wenn es ziemlich bitter ist, dass ein Mann, der selbst einmal Teil einer solchen
Bewegung war, und mit dieser sogar etwas sehr, sehr großes erreicht hat (Mauerfall) diese Bewegungen belächelt.
Man sollte das Internet niemals unterschätzen, und die Mobilisierungsmacht, die dahinter steht auch nicht.
Wir alle können noch etwas aus den arabischen Ländern lernen. Sicher, wir leben nicht in so einer Diktatur, unsere Machthaber krallen sich nicht
mit letzten Kräften an ihrem Thron fest, und die Bundeswehr ist auch noch keine terrorisierende, brandschatzende Inlandsarmee geworden,
doch es ist immer wieder gut, wenn die Menschen an der Spitze spüren, wer die wirkliche Macht hat. Und das sind nunmal wir, die gesichtslose
Masse, die Mehrheit, die Nachbarn, die Oma, die am Fenster steht. Du. Ich.
Nunja. Genug von Politik. Was aus dem Alltag.
Da ich mit der französischem Sprache in einem früheren Leben, auf einer anderen Schule nicht wirklich klarkam muss ich mich mittlerweile mit
Spanisch herumschlagen. Ansich ist Spanisch eine wirklich schöne Sprache, die Melodie, die Worte, der Klang, hat was, muss ich sagen.
Aber bitte, Vokabeln, Grammatik, und all das - lernen? Nein danke. Meine Aussprache ist zwar wirklich gut, und irgendwie bekomme ich immer
ein paar Sätze heraus, doch wirkliches, aufrichtiges Lernen - Nein, damit kann ich mich bei dieser Sprache nicht mehr anfreunden.
Liegt vielleicht daran, dass mir Englisch immer so leicht von der Zunge ging, wer weiß.
Aber ich schweife ab.
In diesem Jahr haben wir ab und an eine Referendarin zu Gast, heute hatte sie ihren ersten Unterrichtsbesuch.
Meistens sind diese Besuche ja ganz unterhaltsam, die Referendare sind angespannt, versuchen diesen Umstand aber mit gekünsteltem Humor
zu überspielen, und manchmal stehen sie einfach so unbeholfen da vorne, dass man sie fast in den Arm nehmen möchte.
So auch die Dame von heute, denn sie hatte sich gnadenlos bei der Zeit verschätzt. Wir sollten einen Text lesen, er hatte irgendwas mit einem
freiwilligen Sozialen Jahr in Guatemala zu tun. Wir wurden in vier Gruppen aufgeteilt, sollten den Text zuerst alleine Lesen, ein paar Fragen dazu
beantworten, diese Fragen in der Gruppe korrigieren und anschließend ein paar Stichworte auf eine Karteikarte notieren, um später eventuelle Pro
oder Contra-Argumente des Textes an der Tafel zu präsentieren. Das ganze in 10 Minuten. Hmm.
Okay, diese 10 Minuten machten mich dann doch ein wenig skeptisch. Der Text war in Ordnung, sie hatte unbekannte Vokabeln mit ihrer
englischen(!) Übersetzung hingeschrieben, und den Rest konnte man sich auch irgendwie zusammenreimen. Leider sah das meine Gruppe
nicht so, und so zogen sich diese 10 Minuten hin, und am Ende waren es 20 Minuten. Zwischendrin wurde ich noch von einem Anruf abgelenkt,
aber das hat zum Glück niemand bemerkt, hihi. Ich Schlitzohr.
Nunja. Jedenfalls meinte die Referendarin dann, dass sie am Ende der Stunde - wohlgemerkt ist es heute Freitag, und es waren die letzten(!)
beiden Stunden, in denen wir Spanisch hatten - noch ein paar Minuten überziehen könnte.
Bitte? Sie möchte mir kostbare Minuten von meinem Wochenende stehlen? Ist sie ein grauer Herr aus Momo, oder was ist los?
Ich habe meinem Unmut dann auch ein wenig Luft verschafft, vielleicht hat es die Dame vom Regierungspräsidium mitbekommen, aber das
war mir in dem Augenblick dann auch egal. Das Wochenende ist heilig.
Deshalb werde ich mich dann auch demnächst mit einer grimmigen Miene in die Dusche begeben, mich anziehen, richten und mit dem
Bus zur Arbeit fahren. Dort höre ich entweder das magische Wort -Feierabend-, oder ich werde meinen Menschenhass heute in der Discothek
verbreiten. Wie es auch kommt, ich gewinne! :)
Ach. Was mir noch aufgefallen ist - Irgendwie zerreißt mir dieses blöde Bloggerdingens immer meine Formatierungen im Text.
Diese Zeilen, in denen lediglich ein einziges Wort steht, die sind nicht so gewollt!
Ich schreibe das ganze im Editor vor, und kopiere es dann in die Vorlage auf der Seite, aber irgendwie... Endet es jedesmal im totalen
Textverriss. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, liebe Leserschaft!
In diesem Sinne,
Over&out.
<3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen