Die Ruhe der Nacht.

Guten Abend. Oder Nacht, jenachdem, wie genau mans nimmt, ne.
Mal wieder stehe ich vor dem üblichen Problem, dass ich nicht weiß, worüber ich schreiben sollte.
Ich könnte von der letzten, bzw. fast schon vorletzten Nacht erzählen, wie es so war, was ich mit wem geredet hab
und all das. Aber naja, da ja fast jeder, der ab und an mitliest gestern auch da war verzichte ich darauf.
Aber es hat Spass gemacht, definitiv. Danke, liebe Freunde! <3
Ich könnte auch noch darüber schreiben, wie lecker ich heute gekocht hab. Lachsnudeln, alta. Und morgen
gibts sogar selbstgemachte Kürbissuppe. Da Madame und ich so schnell gestopft waren ist noch was von den
Nudeln übrig geblieben. Hätte ich jetzt noch Salat über, dann wäre das ja fast schon ein Drei-Gänge-Menü morgen.
Und ich müsste nichtmal aus dem Haus gehen! :D
Achja, ich könnte auch noch darüber schreiben, dass ich noch immer krank bin. Ich solle nicht sterben, hat man
mir vorhin gesagt. Aber so ein doofer Husten hört sich halt immer schlimmer an, als er in wirklichkeit ist. Nachher
noch einen leckeren Tee, und dann schön ausschlafen :)
Aber gut. Da ich gerade ein tolles Stichwort bekommen habe schreibe ich jetzt also über die Nacht.
Ich liebe die Nacht. Nicht nur, weil man nachts weggehen kann und dergleichen, nein, für mich ist die Welt
nachts einfach schöner. Man kann ungestört durch die Straßen schlendern, keine schnatternde Menschenmasse
drängt sich durch die Stadt, den puren Konsum im Kopf. Gut, nachts hat kaum ein Laden offen, aber das tut
der Schönheit ja keinen Abbruch.
Am allerschönsten ist die Nacht aber kurz bevor die Morgendämmerung beginnt. Man merkt, dass langsam Leben in der Luft
liegt, dass überall Menschen erwachen, die Zahnräder sich langsam drehen, aber noch sind die Menschen nicht auf den Straßen
und nerven.
Naja. Was finden eigentlich in letzter Zeit alle an diesen unsäglichen Volksfesten? Wasen, Oktoberfest und was weiß ich nicht.
Was ist so toll daran, sich in ein überfülltes und überhitztes Bierzelt zu quetschen, mit Menschen, die sich in billige Trachtenimitate zwängen,
mit dem Zug anzureisen und dann auch noch 7-10 Euro für ein großes Bier zu bezahlen?
Dazu noch diese schreckliche Bierzeltmusik, Ufftauffta und sowas. Ich war ein einziges Mal auf einer Veranstaltung dieser Art, und ich fand
es ziemlich scheisse. Nicht wegen der Leute, mit denen ich dort war, nein, es war einfach eine Atmosphäre, die mir nicht zusagt.
Dazu noch diese Menschenmasse. Misanthropie. <3
Genau wie dieses Stadt, Land, Club heute hier in meiner Heimatstadt. Sicher, man kann mal aus dem gewohnten Nachtleben ausbrechen,
aber am Ende landet man eh immer wieder in den gleichen Läden und versumpft dort. Und dafür zahlt man dann auch noch 10-12€ Eintritt.
Yeah. War schon besser, dass ich mir einen gechillten Abend gemacht habe. War eh viel cooler!
Gerade lasse ich den Abend mit einem Film von Mel Brooks ausklingen, Die verrückte Geschichte der Welt läuft gerade. Ich habs ja schonmal erwähnt,
es gibt kaum noch lustige Unterhaltung, die man sich mit ruhigem Gewissen ansehen kann. Überall lauern Pseudolustige Kunstfiguren, geschaffen um die
dumme Masse vor der Flimmerkiste zu halten. Dicke Frauen aus Marzahn, ein Frauenhasser, der auf der Bühne über seine angebliche Freundin lästert und so weiter.
Was ist an sowas dran? Wo bleiben die großen Meister der Unterhaltung? Warum kennt kaum noch jemand alte Meister wie Loriot? Weihnachten bei Hoppenstedts,
Die Nudel, Der Kosakenzipfel, alles klassische Sketche, über die man auch heute noch lachen kann.
Stattdessen stellt man einen Mario Barth ins Olympiastadion und alle johlen über seine Frauenwitze. Fuck yeah.
Naja, was solls. Ich schreibe heute irgendwie nur unzusammenhängendes Zeug, wirre Gedankenfetzen, die mir eingeflüstert wurden, oder die sich so irgendwo
in den Knoten meines Hirns herausgebildet haben und sich nun hier, in diesem Eingabefenster manifestieren.
Schade, dass ich kein Wick MediNait mehr habe. Würde mir glaub ich nochmal ganz gut tun, aber was solls. Vielleicht morgen dann doch mal den Notdienst der Apotheke bemühen,
schließlich brauchen die auch etwas zu tun.
In diesem Sinne, gute Nacht, liebe Welt.
Over&out.
<3