Dienstag, 18. Oktober 2011

Cat's in the craddle.

Guten Abend.
Hm. Ich frage mich gerade, was man im Leben so getan haben muss. Klar, es gibt vermutlich eine ganze Industrie, die sich mit Listen
wie "Was man bis zu seinem 18/20/30 Geburtstag getan haben muss", aber sind diese Dinge, die in diesen Listen, die manchmal sogar
ganze Bücher füllen überhaupt Dinge von Bedeutung, Dinge, die man WIRKLICH getan haben muss?
Freund Google hat mir ein paar dieser Listen ausgespuckt (Geld für ein Buch habe ich leider nicht.), und es dreht sich meistens um Themen
wie Reisen, Liebe und das innere Kind.
Vielfach geht es auch um Konsum, man soll z.B ein Samuraischwert kaufen. Oder mehr als ein Monatseinkommen für ein elektronisches Spielzeug
im Hosentaschenformat ausgeben. Interessant.
Auch das mit der Liebe kommt auf fast jeder Liste vor. Sei es nun, dass man sich richtig verlieben soll, auf eine dreckige Art eine Beziehung beenden,
einen Antrag machen oder sonstiges.
Was sagt uns das?
Wir alle rennen diesen idealen vom perfekten Leben hinterher. Machen das, was man uns beibringt.
Wir geben Geld aus, also sind wir. Wir geben viel Geld aus, also sind wir besser. Wir haben mehr Geld, als wir ausgeben können,
also sind wir am besten.
Nunja.
Ich persönlich habe allerdings auch noch ein paar Dinge, die ich gerne machen würde im Leben. Das meiste findet sich auch auf der ein
oder anderen Liste, aber mit materiellem Besitz hat das eigentlich nicht allzu viel gemein.
Ich würde gerne Fallschirmspringen. Mir den uralten Traum der Menschen erfüllen, fliegen, auch, wenn es nur von begrenzter Dauer ist.
Einfach über den Dingen schweben, mich größer als alles fühlen. Auch, wenn man ungebremst auf den Abgrund zurast. Aber auch das
soll wohl manchen Spass machen, hab ich gehört. Und erst das gleiten, wenn man die Leine gezogen hat. Unbeschreiblich. Glaube ich.
Dann würde ich auch noch gerne mit einem Hundeschlitten durch die Weiten der Arktis/Antarktis fahren. Nur Schnee und Eis, soweit das Auge
reicht. Und diese unglaubliche, immer wieder beschriebene Stille, die dort herrschen soll. Keine Geräusche. Keine Gerüche aus der Stadt, auch,
wenn mein Geruchssinn sowieso ziemlich kaputt ist. Und die Nächte erst.
Ich hasse es ja manchmal, dass ich in einer Stadt wohne, auch, wenn sie noch so klein ist. Aber der Blick auf den Himmel ist so verfälscht.
Ich merke das jedes einzelne mal, wenn ich in Berlin bin und nachts, beim Rauchen in den Himmen schaue. Die ganze Stadt leuchtet Rot,
und man sieht keinen einzigen Stern, manchmal noch nichtmal den Mond.
Aber an einem Fleck, an dem in der Regel nicht mehr als ein paar Hundert Menschen leben, was muss man da für einen Blick in diese
unendlichen Weiten haben, wie weit wird man dort blicken können? Auch etwas unbeschreibliches.
Was auch noch auf meiner "Liste" steht, einen Dschungel besuchen. Unberührte Natur sehen, die drückende Schwüle dort spüren,
mich an der Vielfalt, die das Leben hier hervorgebracht hat erfreuen. Wundervoll. Auch, wenn wir uns für die Krone der Schöpfung halten,
es gibt so viele Formen des Lebens, die um ein vielfaches besser, schöner, toller sind als wir es uns vorstellen können.
Tauchen gehen würde ich auch gerne, aber dafür muss ich wohl erst meine Angst ablegen. Ich habe Angst, wenn ich mich unterwasser umschaue,
und den Boden unter mir nicht mehr erkennen kann. Das ganze geht sogar soweit, dass ich solche Szenen in Film&Fernsehen nicht anschauen kann.
Ziemlich seltsam, aber was solls.
Eine Familie gründen, hm, auch das ist etwas, was man als Traum bezeichnen kann. Irgendwann einmal auf das Leben zurückblicken,
und sehen, dass es Menschen gibt, denen man etwas beibringen konnte, die einen Lieben, immer zu einem stehen. Wunderschön.
Liebe ansich, nunja, das ist eher ein schwieriges Thema. Denn ob man nun Liebe findet, die ewig hält, oder immer von neuem in das
Wechselbad der Gefühle springt, dass kann man nicht wissen. Manche finden die Liebe ihres Lebens auch erst im Herbst des eigenen
Lebens. Und manche verlieren die Liebe durch einen Unfall, durch Dummheit anderer oder sonstiges.
Liebe soll zwar ziemlich schön sein, aber auf eine Liste, der Dinge, die man erreichen/tun sollte würde ich das nicht setzen.
Kinder kann man heutzutage auch ohne die große Liebe bekommen, und erzwingen kann man das ganze wohl auch nicht.
Was gibt es also noch?
Ein paar Länder würde ich gerne noch bereisen. Allerdings nicht als Tourist, nein, ich würde gerne das Lebensgefühl, für das diese
Länder stehen erleben. Ein paar Länder in Asien würden mich reizen. Vietnam, Kambodscha, die kleinen Staaten sind sehr reizvoll.
Und auch noch nicht touristisch überlaufen. Klar, Indien wäre auch eine Reise wert, auch, wenn Goa mittlerweile ein Touristenmekka ist.
Arabische Länder haben auch ihren Reiz, sternenklare Nächte in der Wüste, in einem Beduinenzelt. Wow.
Südamerika, nunja, reizvoll, aber etwas gefährlich.
Aber gut, ich habe ja leider nur ein Leben. Ob ich die hier genannten Punkte überhaupt jemals "abhaken" kann, das weiß ich nicht.
Ich fände es sehr schön, wenn cih die ein oder andere Sache davon mal erleben würde, aber ich würde auch keine Träne vergießen,
wenn dem nicht so wäre. So eine kleine "Liste" hat wohl jeder. Aber immerhin versuchen wir nicht mit den Sehnsüchten anderer
Geld zu verdienen, oder? Wir alle schaffen uns diese kleinen Fluchtpunkte im Alltag, diese Dinge, die uns immer wieder zu neuen
Höchstleistungen treiben oder auch verzweifeln lassen. Wir alle sind unsere eigene Liste.
Oje. Ich mach Schluss.
Bis morgen.
Over&out.
<3

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